Um
Kräuter und Pflanzen selbst zu sammeln, trocknen und anzuwendenist
es wichtig, gute Kenntnisse über die Pflanzen zu haben. Der Anfänger ist in
jedem Falle besser beraten, sich die benötigten Kräuter im Handel zu besorgen,
erstklassige und preiswerte Ware ist in der Apotheke und im Reformhaus zu
bekommen.
Heilpflanzen
sind medizinisch wirksam, daher sollten Sie sich vor der Sammlung über
Aussehen, Verwechslungsgefahren, wirksame Pflanzenteile, Wachstums- und
Sammelzeit informieren. Besteht auch nur die geringste Verwechslungsgefahr
verzichten Sie darauf, diese Pflanze zu sammeln und informieren sich erst über
das genaue Aussehen, in vielen Gemeinden gibt es Kräuterkundige oder
Pflanzenkurse. Verwechslungen können im schlimmsten Falle tödlich enden.
Fangen Sie vorsichtig an, sammeln Sie am Anfang nur Pflanzen, die Sie kennen. Es
reicht häufig nicht aus, wenn man Pflanzen nach Fotos sammelt, auch hier können
Verwechslungen entstehen, wenn das Foto nur Teile zeigt oder Einzelheiten nicht
klar zu erkennen sind.
Pflanzen
werden nur abgetrocknet an schönen Tagen gesammelt. Regentropfen oder Tau
sollte nicht mehr vorhanden sein. Wurzeln werden früh morgens oder am Abend
gesammelt, weil hier die Wirkstoffkonzentration in der Wurzel vorhanden ist und
nicht zur Versorgung der oberirdischen Teile benötigt wird. ( Druiden sammelten
Wurzeln nicht nur nach des Tageszeit sondern auch nach der Mondphase, bei
Neumond, also wenn kein Mond am Himmel steht, ist die „Zugkraft“ des Mondes
auf die flüssigen Bestandteile einer Pflanze nicht vorhanden, die Wirkstoffe
befinden sich in hoher Konzentration in der Wurzel). Oberirdische Teile der
Pflanzen werden an sonnigen Tagen zur Mittagszeit gesammelt, zu dieser Zeit ist
die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten.
Eine
sehr gute „Übungspflanze“ ist die Brennessel, diese Pflanze dürfte
allgemein bekannt sein und sich durch unfreiwillige Kontakte mit den Brennhaaren
eingeprägt haben.
Pflanzen
sollten immer nur in großer Entfernung von Straßen und Industriegebieten
gesammelt werden, sammeln Sie auch keine Pflanzen von frisch gedüngten Feldern
oder von mit Kunstdünger behandelten Flächen. Kontrollieren Sie ob die
Sammelgegend nicht als „Hundewiese“ benutzt wird. Einige Pflanzen stehen
auch unter strengem Naturschutz, es ist also strafbar solche Pflanzen zu
sammeln.
Wenn
Sie die benötigten Pflanzen gefunden haben, achten Sie auf das Aussehen. Die
Pflanze muß sauber, ohne Flecken oder Fäulniserscheinung und trocken sein.
Also nicht nach dem Regen sammeln ! Achten Sie auch auf die Anweisungen, die
beschreiben, welche Teile gesammelt werden sollen, bei manchen Pflanzen sind nur
einige Teile verwendbar, andere Teile sogar giftig. Die Pflanzen werden immer
abgeschnitten, niemals herausgerissen um der Wurzel die Möglichkeit zu geben,
neu auszutreiben. Sammeln Sie nur wirklich benötigte Mengen Sie nicht das
gesamte Vorkommen der Pflanze an diesem Sammelort, die Pflanzenteile sollen höchstens
bis zur nächsten Sammelsaison reichen, so schützt man die Natur und gibt ihr
die Möglichkeit auch im folgendem Jahr die Pflanzen wieder an der bekannten
Stelle wachsen zu lassen.
Die
Pflanzen werden, nach Sorten getrennt, in einen Korb oder luftdurchlässigen
Transportkasten gelegt, niemals Plastiktüten oder dicht verschlossene Behälter
verwenden. Nur locker lagern, nicht pressen. Wenn eine Sammlung länger dauert,
soll die Ernte nicht in der Sonne stehen um ein zu schnelles welken oder Faulen
zu verhindern.
Wieder
Zuhause sortieren Sie die Pflanzen nach Art. Blätter und Blüten kann man auf
einem aufgespanntem Bettlaken locker aufstreuen und luftig, vor Sonne und
Feuchtigkeit geschützt, trocknen. Täglich gut umwenden. Pflanzen mit Stielen
werden am unterem Ende zu kleinen Bündeln zusammengebunden und z.B. aneinen Dachbalken gebunden. Auch hier wieder darauf achten, das ein
luftiger, nicht zu warmer, trockener und schattiger Ort gewählt wird.
Wurzel
werden, gewaschen und zerkleinert, bei30
- 40 °C im Backofen mit offener Tür getrocknet. Öfters gründlich wenden um
ein gleichmäßiges trocknen zu gewährleisten.
Wenn
die Pflanzenteile getrocknet sind, werden sie zerkleinert und in Glas- oder
Plastikgefäßen aufbewahrt. Natürlich darf die Beschriftung und das Datum
nicht vergessen werden. Heilkräuter halten ca. 1 Jahr.
Die
Gefäße sollten kontrolliert werden, damit keine Fäulnis andere
Trockenpflanzen unbrauchbar macht.