Alant
(
Inula helenium L. )
Familie
der Korbblütler
Galantwurzel,
Glockenwurz, Helenenkraut, Echter Alant, Alantwurz, Alerwürze, Edelherzwurz,
großer Heinrich, Odenskopf, Olat, Oltwurz, Odinskopf
Juli
bis Oktober
Herbst
oder Frühjahr
Die Wurzeln der 2-3 jährigen Pflanze, die längsgeschnitten bei
ca. 40° C. getrocknet werden.
Der
bis zu 2 m hohe Stengel ist am Ende ästig und gefurcht. Die Blüten sind gelb,
haben eine Durchmesser von ca. 7 cm. und die Wurzeln dick und fleischig.
kampferartiger Geruch.
In
der Volksmedizin wird die Pflanze bei Husten,
Bronchitis, Bronchialasthma, Bronchialkatarrh, Luftröhren- und Kehlkopfkatarrh,
Krankheiten der Atmungsorgane verwendet. Der Tee findet auch noch
Anwendung bei Verdauungsstörungen, Blähungen und
Appetitlosigkeit. Die
Dosierung wird angegeben mit : 1
Gramm pro 150 ml. Wasser. 5 Minuten ziehen lassen.
Alant
wird bei vielen Stoffwechselvorgängen als von großer Bedeutung beschrieben.
In
Kräuterbüchern wird eine Dosierung von 15 – 30 g pro Liter Wasser genannt,
hier finden sich folgende Anwendungsgebiete: Bronchialkatarrh,
harntreibende, reizende Wirkung, menstruationsfördernd, Blutarmut und
Verdauungsbeschwerden. Mit Rosenzucker vermischt gegen Blutspeien.
Hautjucken,
krätzeartige Ausschläge, Hämorrhoiden. Pflaster mit der gestoßenem, grünen
Alantwurzel gegen giftige Bisse. Die Blätter können schmerzenden Glieder übergelegt
werden.
Bei
empfindlichen Personen löst die Pflanze Lichtreize, größere Mengen Erbrechen,
Durchfall, Krämpfe, Lähmungserscheinungen aus. Die enthaltenen
Sesquiterpenlaktone wirken sensibilisierend und können allergische Reaktionen
auslösen.
Bitterstoffe,
Sesquiterpenlaktone ( Helenin oder Alantkampfer ), Kohlenwasserstoffe, Inulin
und ätherische Öle
Weitere
Anwendungsmöglichkeiten und Rezepte :
In
Wein gekochte Blätter sollen, auf die betreffenden Stellen aufgelegt, Ischias
und Hüftschmerzen lindern.
In Kräuterbüchern ist folgendes Rezept zu finden Wider den schweren Athem eine köstliche Arznei : Nimm den Saft von Alantwurzel und Ysop, jedes 60 g Huflattichwasser 500 g, mische Zucker darunter soviel Dir gut dünkt, koche es miteinander, bis es dick werde wie Honig. Davon soll der Kranke morgens, mittags und abends vor Schlafengehen.
Es sollen jedesmal 60 g eingenommen werden.
Alantwein macht man folgender Maßen:
Man
zerschneidet die Wurzel, legt sie in Most bis er vergährt und lauter wird.
Solcher Wein wird mit Erfolg getrunken wider alle genannten Krankheiten.
Die
Römer verwendeten Alant als Arznei und Genusspflanze. Im Mittelalter erfolgte
die Verbeitung in die Gärten Mitteleuropas. Alant wurde erstmals in der „
Physika „ der hl. Hildegard von Bingen erwähnt.
Im
16 Jahrhundert war die Pflanze dann schon weit verbreitet, die medizinische
Anwendung erfolgte hauptsächlich in Form des Alantweines und galt als
Allheilmittel gegen Krankheiten des Magens, der Brust, des Kopfes. Alantwein
wurde auch gegen die Pest eingesetzt.
Auch
im Bereich der Mystik und im Aberglauben spielt Alent eine große Rolle
Der Odinskopf
auch Alant geheißen, wächst mit seinen großen gelben Strahlenblüten und großen unters filzigbehaarten Blättern als rosettenförmiger bis zu 2m hoher Busch an Gräben und in feuchten Wäldern. Er ist ein uraltes Pestmittel und wurde von den wendischen Völkern zu diesem Zweck verwendet. Außerdem schützt er vor schädlichem Zauber und vielerlei angezauberten Krankheiten, wie Hexenschuß, Alpdrücken oder Besessenheit. Zu diesem Zweck wurde um den Alant ein Graben gezogen und der Sammler warf einen Stein, mit dem er die Pflanze ausgegraben hatte, in die Höhe und reißt das Kraut heraus, noch bevor der Stein zu Boden gefallen ist. Nur so bleibt die Wirkung in der Pflanze erhalten. Heutzutage erfolgt die Ernte etwas einfacher im Herbst oder Frühjahr bei 3 Jahre alten Pflanzen, wo der kräftige Wurzelstock anschließend in Scheiben geschnitten und getrocknet wird, wobei er einen herrlichen Veilchenduft verströmt. Er enthält den Alantkampfer , Bitterstoffe und vorallem Inulin, mit deren Hilfe der Alant eine schleimlösende, Hustendämpfende und krampflösende Wirkung aufweist. Bei Erkrankung der Atemswege wirft man 2 Handvoll Wurzel in eine Schüssel, übergießt mit 1l kochendem Wasser und inhaliert die Dämpfe. Oder bereitet eine Hustenteemischung aus 20g Alantwurzel, 15g Thymiankraut und 5g Primelwurzel, welchigliche mit 1/4l kaltem Wasser für 1/2min zum Sieden gebracht und abgeseiht wird, um 2 - 4 mal täglich 1 Tasse zu trinken.
Es ist förderlich dabei über die Runen Fehu und Ansuz (Wind und Atem) zu meditieren, den Runen Odins, weshalb der Alant auch ihm zugeordnet wird.
Der Alantwein, den man mit je 20g Alantwurzel, Anissamen, Wermut, Tausendgüldenkraut und 80g Rosinen auf 11/2l Branntwein ansetzt, gibt ein vorzügliches Mittel zur Stärkung des Magens, bei stockendem Monatsfluß und befördert den Schleimauswurf. Jedoch sollte nicht mehr als 1 kleines Likörgläschen am Tag getrunken werden, da übermäßiger Genuß Erbrechen, Magenschmerzen und Allergien verursacht. Frische Alantblätter auf Wunden gelegt, sollen die Heilung fördern, Geschwüre aufziehen und Geschwülste erweichen. Morgens gekaut, festigt der Alant, wenn er nach dem Pflücken die Erde nicht mehr berührt hat, angeblich gelockerte Zähne. Als Räucherpflanze symbolisiert der Alant die Kraft der Sonne und sein Duft vertreibt die "modernen" Dämonen wie Streß und Depression.